Natürliches Waschen auf Erfolgskurs
Sozial, nachhaltig, innovativ: Die niederländischen Gründer von Seepje produzieren Seife aus der Waschnussbaum-Frucht. Mit ihrem umweltfreundlichen Produkt erobern sie jetzt auch den deutschen Markt. Saubere Sache!
Im und rund um den Himalaya wächst der sogenannte Waschnussbaum. In den Schalen der Früchte des sogenannten Sapindus Mukorossi stecken Saponine. In Kontakt mit Wasser erzeugen sie eine Art natürliche Seife und können als Waschmittel verwendet werden. Dazu steckt man die Schalen einfach in einem Waschsäckchen in die Maschine. Melvin Loggies und Jasper Gabriëlse, die beiden Gründer von Seepje, holten diese Wunderschalen in die Niederlande.
Crowdfunding für die Flüssigvariante
Die erste Ladung kauften die beiden damaligen Studenten noch von ihren Ersparnissen. Um die Entwicklung der Flüssigvariante des Waschmittels zu finanzieren, starteten sie eine Crowdfunding-Kampagne. Dabei ging es natürlich auch darum, die notwendigen finanziellen Mittel zu bekommen. Gleichzeitig nutzten sie das Crowdfunding aber auch als Marketingtool. Denn wer bereit war, dem Start-up Geld zu leihen, hatte sich auch in das Thema vertieft und würde wahrscheinlich als Kunde bleiben. Zurückbezahlt wurde das Geld in der Form von Waschmittel. Mittlerweile umfasst das Sortiment auch einen Allzweckreiniger und Spülmittel auf Basis der Schalen.
Soziales Start-up: Arbeiter in Nepal und Indien werden unterstützt
Den beiden Gründern geht es um den Erfolg des Unternehmens, aber verbunden damit auch um Naturschutz und die Arbeiter in Nepal und Indien. Je mehr Produkte sie verkaufen, desto mehr können sie den Menschen im Himalaya helfen, so ihre Rechnung. Und auch in den Niederlanden arbeiten sie mit einer sozialen Einrichtung zusammen, die die Produkte für sie verpackt.
DNHK hilft Seepje auf den deutschen Markt
In den Niederlanden, Belgien und Deutschland sind die Produkte inzwischen in 1600 Läden erhältlich, mittlerweile auch bei der Supermarktkette Albert Heijn. Bei der Eroberung des Deutschen Marktes hat das Start-up Unterstützung von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer erhalten. Zehn Unternehmen aus Den Haag werden jährlich in einem Projekt der Stadt Den Haag und der DNHK bei ihrem Markteintritt in Deutschland begleitet. Das Resultat: Inzwischen stehen Produkte bereits bei den 120 Alnatura-Bio-Supermärkten im Regal.
Text: Kerstin Kontny
Foto: Seepje