Technologie-Magnet Amsterdam
Netflix, Google und Salesforce sind schon da. Uber bezieht sein neues Europa-Hauptquartier 2022. Die Amsterdamer Zuidas lockt immer mehr Tech-Unternehmen an. Im Sommer hat sich auch Elektronikkonzern Miele in dem boomenden Geschäftsviertel niedergelassen.
„Nicht nach London, nicht nach Berlin – Miele kommt an die Zuidas“, freuten sich niederländische Medien über die Tatsache, dass Amsterdam wieder einmal den großen europäischen Standort-Konkurrenten den Rang abgelaufen hat. Der deutsche Premiumhersteller für Haushaltsgeräte hat seinen neuen „Digital Hub Marketing & Sales“ an der sogenannten Südachse angesiedelt. Der gute Ruf der niederländischen Hauptstadt als Tech-Mekka war dabei mit ausschlaggebend.
Fast 600 internationale IT-Unternehmen haben ihren Sitz in „020“, wie Amsterdam nach seiner Telefonvorwahl kurz genannt wird. Neben Weltmarken aus dem Silicon Valley gehören auch international bekannte niederländische Player wie booking.com, TomTom oder WeTransfer dazu. Vor allem in den Bereichen E-Commerce und Datenanalyse gilt die nordholländische Metropole inzwischen als Vorreiter. Zusätzlichen Schub gibt der Brexit, der Amsterdam im Januar 2021 zum wichtigsten europäischen Börsenplatz machte. Und mit der Zuidas verfügt die Stadt an der Amstel über ein attraktives Geschäfts- und Wohnquartier für internationale Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
Standortvorteil im Kampf um Fachkräfte
Das 3,5 Kilometer lange Areal liegt zwischen dem Flughafen Schiphol und der historischen Innenstadt. Wer sich hier zwischen Banken, Finanzanalysten und der Vrije Universiteit Amsterdam niederlässt, weiß sein Unternehmen gut an die Welt angebunden und erhält im Kampf um begehrte Fachkräfte einen wichtigen Standortvorteil: das Leben in einer angesagten europäischen Metropole zu vergleichsweise günstigen Lebenshaltungskosten – gerade im Vergleich zu London. Zumal die Zuidas nun auch ein neues grünes, autofreies Viertel mit mehr als 1.300 familienfreundlichen Neubauwohnungen bekommen soll.
Das sich ständig wandelnde Geschäftsviertel, das sogar über ein eigenes Hochglanzmagazin verfügt, macht sich auch dafür stark, die stetig wachsende Zahl junger Unternehmen in Amsterdam mit etablierten Firmen zu vernetzen. Mit dem Epicenter House of Innovation verfügt die Zuidas über einen zentralen Hotspot, in dem digitale Scale-ups mit größeren Unternehmen und interessierten Investoren gemeinsame Projekte ausarbeiten können. Eine wichtige Institution für den Startup-Hub der Hauptstadt, aus dem auch in Deutschland bekannten Unternehmen wie Zahlungsdienstleister Adyen, Online-Supermarkt Picnic oder der Spezialist für digitale Fitnesslösungen Virtuagym hervorgegangen sind.
Zuidas zieht Digitaltalente an
Es ist diese Mischung aus Gründergeist und Multinational-Flair, aus Hipness und Karrierechancen, womit der Technologie-Magnet Amsterdam gerade jüngere Fachkräfte anzieht. Rund 250.000 IT- und Digitalspezialisten sollen inzwischen in und um Amsterdam herum heimisch sein. Für viele Unternehmen ein entscheidender Grund, sich hier zumindest mit einer Dependance niederzulassen. Denn, wie Miele in Interviews offen angesprochen hat, ist es heutzutage schwierig, Digitaltalente in großem Umfang für kleinere Städte wie Gütersloh zu begeistern.
Text: Katrin Brodherr Foto: Aerophotostock
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