München als Stadt der Zukunft
Die Stadt der Zukunft muss wohlhabend, gesund, nachhaltig und sauber sein. Für diese Ziele setzen sich die Landeshauptstadt München und das Innovationszentrum UnternehmerTUM zusammen mit 250 Start-ups unter dem Namen Munich Urban Colab (MUC) ein. In ihrer Anzahl ist dies das größte Innovations- und Start-up-Zentrum von Europa.
“Die Idee hinter dieser Initiative ist, dass Studenten, Unternehmen, Politik und Start-ups sich an einem Ort treffen und dort zusammen die Stadt der Zukunft bauen können“, erläutert Markus Bosch, Kommunikationsmanager bei UnternehmerTUM. „Das MUC-Gebäude im Münchener Zentrum ist für jeden offen. Wir entwickeln hier Innovationsprogramme, organisieren Lesungen und Netzwerkveranstaltungen und vermieten Räume, so dass Studenten und Start-ups hier ihren Prototyp in kleine Serien produzieren können“, fügt Bosch hinzu. „Wir haben Werkstätten mit 3D-Druckern und Laserkarten, aber auch Möglichkeiten für Holz- und Stahlverarbeitung. Das Gebäude enthält Deutschlands größten Makerspace.”
Start-ups im Technikbereich und mit Smart City-Fokus
Die MUC-Start-ups müssen alle im Technikbereich innovieren oder sich schwerpunktmäßig mit Entwicklungen im Bereich von Smart City beschäftigen. „Dies sind die einzigen Bedingungen, die wir stellen“, betont Bosch. Als gutes Beispiel nennt er die Roboter von Angsa Robotics. „Studenten haben einen Roboter entwickelt, der Zigarettenkippen aus Parkanlagen beseitigt. Mithilfe des MUCs konnten sie den Roboter in einer der vielen Münchener Parks testen.“ Aber auch FlixBus mit den durch ganz Europa fahrenden nachhaltigen Bussen und Unicorn-Start-ups, wie z.B. das Flugtaxi Lilium und das ultraschnelle Transportsystem Hyperloop, sind Teil des MUCs.
Förderprogramme
Um vielversprechenden Start-ups die Möglichkeit zur Weiterentwicklung zu geben, bietet MUC verschiedene Förderprogramme an. Eines davon ist das UnternehmerTUM Venture Capital. „Wenn das Start-up soweit ist, die nächsten Schritte zu unternehmen, kann es bei einem Partner finanzielle Unterstützung beantragen“, so der Kommunikationsmanager. Ein bekanntes Beispiel ist der Raketenbauer Isar Aerospace. Dieses Start-up ist groß genug, um von diesem Förderprogramm voll unterstützt zu werden. „MUC selbst ist eine Non-Profit-Organisation“, verdeutlicht Bosch.
Inspiration
Die Idee für das Munich Urban Colab stammt vom Gründer Dr. Helmut Schönberger, der während seiner Doktorarbeit dazu inspiriert wurde, ein Zentrum, in dem mehrere Parteien zusammen die weltweiten Herausforderungen der Globalisierung angehen, zu erschaffen. So wurde das MUC im Juni 2021 von Bürgermeister Dieter Reicher und der Vorsitzenden des Aufsichtsrates und Großaktionärin von BMW Susanne Klatten eröffnet. Sie ist auch Mitgründerin und Investorin des MUCs.
Bosch erzählt, dass diese Initiative eine Inspirationsquelle für andere Städte sein möchte, sich aber auch gern von diesen inspirieren lässt. Das findet zum Beispiel durch die Organisation von Delegationsreisen in die USA, nach Frankreich oder Skandinavien statt. „Aber sicherlich auch in die Niederlande“, so Bosch. „Der Kerngedanke ist, dass wir zusammen stark stehen. Mit dem MUC haben wir hoffentlich einen Ort geschaffen, der eine gesunde und zukunftssichere Stadt hervorbringt.“
Text: Hendrike Oosterhof
Foto: Adobe