Eine grüne Suchmaschine
Das deutsche Unternehmen Ecosia verwendet die Einnahmen aus den Suchanfragen von mittlerweile 15 Millionen Usern für die Pflanzung von Bäumen in der ganzen Welt. 45 Suchanfragen ergeben jeweils einen neuen Baum, der von lokalen Organisationen gepflanzt wird. Wir haben Linnea Anderson, PR & Country Managerin bei Ecosia, gefragt, wie das funktioniert.
Linnea, Ecosia ist mehr als eine Suchmaschine geworden. Was machen Sie genau?
Das ist richtig. Dank der großen Zahl von Usern konnten wir 145 Millionen Bäume pflanzen. Wir tun dies in Zusammenarbeit mit über 60 Partnern in 30 verschiedenen Ländern. Dank dieser großen Reichweite ist rund um unsere Suchmaschine tatsächlich eine Art Umweltbewegung entstanden, die über das Pflanzen von Bäumen hinausgeht. Die Ecosia-Bewegung trägt heute zu verschiedenen Formen der Nachhaltigkeit bei.
Worüber sollten wir nachdenken?
Wir finanzieren zum Beispiel umweltfreundliche Investitionen wie den Bau unserer eigenen Solaranlagen. Mit ihnen erzeugen wir doppelt so viel nachhaltige Energie, wie unsere Suchmaschinen verbrauchen. Damit sind wir nicht nur klimaneutral, sondern jetzt sogar klimapositiv. Außerdem unterstützen wir Projekte der regenerativen Landwirtschaft, denn die konventionelle Landwirtschaft ist einer der Treiber der Klimakrise.
Sehen Sie Ecosia immer noch als Suchmaschine oder ist es mehr als das?
In der Tat ist Ecosia ein regeneratives Unternehmen, das versucht, den größtmöglichen Einfluss auf die Bewusstseinsbildung, das Management und die Linderung der Klimakrise zu nehmen. Wir tun dies, indem wir jeden Monat 100 % unseres Gewinns in Klimaschutzmaßnahmen investieren. Unser oberstes Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Usern, Gleichgesinnten, klimabewussten Organisationen und Unternehmen die Klimakrise einzudämmen.
Wie stellen Sie sicher, dass die Mission von Ecosia von so vielen Menschen wie möglich unterstützt wird?
Wir tun dies, wie andere Organisationen auch, indem wir so sichtbar wie möglich sind. Nicht nur online, sondern auch in der Gesellschaft im Allgemeinen. So haben wir beispielsweise 2021 eine internationale Marketingkampagne gestartet, die auf einem preisgekrönten Konzept von Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg basiert. Bei dieser Kampagne stand der einzelne User in seinem eigenen Umfeld im Mittelpunkt. Es handelte sich um eine User-generierte Kampagne, da wir unsere User auf Social Media nach typischen Suchanfragen in ihren Städten fragten und so die schrägsten klimabezogenen Suchanfragen unserer User in Berlin, Hamburg, Köln, Rotterdam oder Amsterdam ausfindig machten. So konnten wir ein Zeichen der Anerkennung in den einzelnen Städten setzen und unseren Usern mit den typischen Suchbegriffen ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Die Kampagne wurde auch in den Niederlanden durchgeführt. Sich in anderen Menschen aus derselben Stadt wieder zu erkennen, schafft die Solidarität, die notwendig ist, um die Klimakrise gemeinsam zu bewältigen.
Lesen Sie mehr über Ecosia in unserem Mitgliedermagazin NETZWERK.
Text: Kiona Jansen
Bild: Ecosia