Drei Fragen an … Peter Schäfer, KfW IPEX-Bank
- Die KfW IPEX-Bank ist ein wichtiger Finanzier für Windkraft. An welchen Projekten arbeiten Sie?
In den Niederlanden vergeben wir vor allem Kredite für Onshore-Windkraftprojekte. In Deutschland liegt der Schwer punkt auf Offshore. Ein Beispielprojekt ist der Windpark Noordoostpolder am IJsselmeer, einer der größten Windparks der Niederlande. Die Windräder stammen von der deutschen Firma Enercon , die Finanzierung von uns sowie einigen anderen Banken. - Wie sieht die Finanzierung eines Projekts aus?
Das unterscheidet sich von Fall zu Fall, aber im Großen und Ganzen wird ein Projekt meist zu 20 bis 25 Prozent aus Eigenkapital finanziert. Die verbleibenden Mittel kommen von zwei bis drei Banken. Dabei geht es um Kredite von einigen Hundert Millionen bis zu über eine Milliarde Euro. - Wo sehen Sie neue Entwicklungen?
Bis jetzt profitieren die meisten Windkraftprojekte von einem festen Abnahmepreis für den erzeugten Strom. Für die Zukunft sehen wir einen klaren Trend hin zu Projekten, bei denen sich die Betreiber selbst auf die Suche nach Stromabnehmern begeben müssen. Spannend sind auch Power-to-Gas-Projekte, die Windenergie in Wasserstoff umwandeln. Für viele Experten ist das die Zukunft. Diese Entwicklung steht noch ganz am Anfang, daher werden Projekte meist völlig aus Eigenmitteln großer Versorgungs- und Energieunternehmen finanziert. Es ist zu erwarten, dass sich dies mit zunehmender Marktreife ändern wird.

Interview: Maurits Kuypers
Fotos: Adobe, Gaby Gerster