Drei Fragen an… Frank Melzer, Festo SE
Dr. Frank Melzer, Produkt- und Technologievorstand der Festo SE, beantwortet drei Fragen im Hinblick auf Smart Industry.
- Welche Verbindung hat Festo zu den Niederlanden?
Ein gutes Beispiel ist unsere Kooperation mit Lely International, dem niederländischen Weltmarktführer für die Automatisierung von Milchviehbetrieben. Wir haben vor 20 Jahren als Kunde und Lieferant begonnen, inzwischen arbeiten wir als strategische Partner auf Augenhöhe zusammen. Lely hat Festo immer enger in die Entwicklung des Melkroboters Astronaut mit einbezogen. Gemeinsam haben wir auch einen Hybrid-Roboterarm entwickelt. - Warum ist das etwas Besonderes?
Immer weniger Landwirte finden einen Nachfolger, gleichzeitig muss die Produktion wegen des Bevölkerungswachstums steigen. Dank des Melkroboters hat der Milchviehhalter Kapazität für andere Arbeiten. Früher haben wir Komponenten geliefert, jetzt verknüpfen wir Software-Bausteine beider Unternehmen. Gemeinsam arbeiten wir an der „Farm 4.0“, der Digitalisierung des landwirtschaftlichen Betriebs. So können über den Roboter auch Daten an den Veterinär oder den Futterproduzenten übermittelt werden. - Was ist für Sie die größte Herausforderung für die Industrie 4.0?
Die Entwicklung weltweiter Standards. Als Mitbegründer der Plattform Industrie 4.0 sind wir an der Gestaltung von Industrie 4.0 von Beginn an beteiligt. Letztlich geht es um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Problemlöser und erfahrene Experten. Daher sollte man die Ausbildung der Fachleute entsprechend anpassen. Menschen kann man nicht ersetzen.
Text: Bertus Bouwman
Fotos: Adobe, Festo SE