Drei Fragen an… Artur Steffen, GoClinic
Artur Steffen, Gründer von GoClinic, beantwortet drei Fragen im Hinblick von E-Health.
- Ihre früheren Firmen operierten in Deutschland, aber GoClinic in Nimwegen. Warum?
Wir durften im niederländischen Start-up-Accelerator Rockstart mitmachen, aber nur als niederländische BV. Hier haben wir unser System entwickelt, mit dem Krankenhäuser medizinische Daten und Informationen an Patienten-Smartphones senden und von ihnen empfangen. Dank sicherer Kommunikationsstandards landen die Daten direkt in den Krankenhaus systemen und nicht auf Cloud-Lösungen von Drittanbietern. Patienten können damit nach einem Eingriff chatten, mitteilen, wie sie sich fühlen, ihre Körpertemperatur oder Wundfotos übermitteln. So kann die Heilung effizienter überwacht werden. Das System wird derzeit an der orthopädischen Sint Maartenskliniek erprobt. - Sind auch Erfahrungen aus Deutschland eingeflossen?
Bei einem Projekt 2016 habe ich gemerkt, dass einige Krankenhausmitarbeiter in Deutschland weder Smartphone noch Laptop hatten. Digitalisierungsprojekte fangen aber in den Köpfen an. Deutschland liegt digital zwei bis drei, teilweise fünf Jahre hinter den Niederlanden zurück. - Was läuft ansonsten anders in den Niederlanden?
In den Niederlanden werden Patienten grundsätzlich intensiv einbezogen. In Deutschland bleiben sie oft außen vor. Als ausländische Firma machen wir auch die Erfahrung, dass wir größere Überzeugungsarbeit leisten müssen als einheimische Unternehmen.
Interview: Claas Möller
Fotos: Fotolia, GoClinic