Das weltweit erste Fitnessbier macht keinen Bauch
Nach dem Training ein kühles Bier? Das versagen sich viele Sportfans – nicht nur wegen des Alkohols, auch mit Blick auf das Bauchfett. Zwei Hamburger Gründer haben das Dilemma gelöst: Mit JoyBräu, dem weltweit ersten Fitnessbier, rollen sie die Sport- und Getränkewelt auf.
Zwei Jahre haben Erik Dimter und Tristan Brümmer zusammen mit Brau-Experten der TU Berlin an der Rezeptur des weltweit ersten Fitnessbiers getüftelt. „Es war nicht leicht, ein Bier mit hohem Eiweißgehalt herzustellen“, erinnert sich Brümmer, heute Chief Marketing Officer im eigenen Unternehmen. Die ersten Versuche waren milchig oder breiig und hatten kaum noch Kohlensäure. „Nicht gerade das, was man sich unter einem kühlen Blonden vorstellt“, lacht der 25-Jährige.
Anfang 2018 war JoyBräu endlich marktfähig – gerade noch rechtzeitig, um die herbe Alternative zum Proteinshake auf der Kölner Fitnessmesse FIBO vorzustellen. Und prompt gewannen die Newcomer aus dem hohen Norden einen renommierten Innovationspreis. Der erste Durchbruch.
„Für wirklich innovative Start-ups lohnt sich ein Messeauftritt auf jeden Fall“, resümiert JoyBräu-CEO Erik Dimter, auch mit Blick auf die Eroberung internationaler Märkte. Sein Unternehmen, das genauso heißt wie das Bier, ist inzwischen jedenfalls in zwölf Ländern aktiv – auch in den Niederlanden. Und die Zahl der Mitarbeiter? Ist auf zwölf gewachsen. „Tendenz steigend“, sagt der 25-Jährige. „Wir wollen uns im Laufe des Jahres auf bis zu 20 Kollegen erweitern.“
Erfolgreichster internationaler Markt für die Hamburger ist derzeit noch Kanada. Fertig gemixte Eiweißdrinks, die zum Beispiel die Muskelregeneration unterstützen, seien hier bereits fest im Alltag der Menschen verankert, meint Tristan Brümmer. Die Niederlande dagegen landen als Absatzmarkt im Mittelfeld. Das soll sich ändern.
„Nach einem Jahr im Nachbarland setzen wir auf eine neue Strategie“, verrät Brümmer. JoyBräu will sich in Zukunft auf Veganer konzentrieren. „Hier sehen wir gerade in den Niederlanden ein hohes Potenzial, denn unsere Nachbarn sind absolute Vorreiter, wenn es um rein pflanzliche Ernährung geht.“ Und Joy-Bräu enthält immerhin 21 Gramm hochwertige Pflanzenproteine auf 0,3 Liter. „Die meisten Proteindrinks dagegen enthalten für Veganer untaugliche tierische Eiweiße.“
Darüber hinaus arbeiten die Gründer schon an der nächsten Innovation. In die Braukessel gucken lassen wollen sie sich aber noch nicht. Schade.
Text: Katrin Brodherr Foto: JoyBräu
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